EMÍLIA
Diósd, Ungarn
Funktion
WohnenGröße
246 m2 BGFWert
187.000.000 HUFStatus
FertiggestelltUnsere Aufgabe
Bauträger (Phase 0-7): Design & Build / NachhaltigkeitEquinox Team
Péter Kosik, Máté Molnár, Károly Svoboda, Tibor Homlok, András Bancsó, Bálint Bakos, László Kubanek, Pál Kosik, Lilla Lapinskas, Bayan Nasri, Csongor Nyiri, Adrienn SimonicsDieses besondere Design & Build Projekt von Equinox befindet sich in Diósd, einem Vorort 20 Minuten südlich von Budapest. Das Gebäude bildet die Mitte eines Reihenhauses mit 5 Wohneinheiten. Die architektonische Sprache geht auf diese Situation ein, indem sie in der Mitte des Ensembles ein Juwel schafft, herausragend und brillant. Ein Pultdach sowie schwarze Holzfassaden prägen den Charakter des Gebäudes. Für die Fassaden wurde die japanische Sou-Sugi-Ban-Technik verwendet, bei der die Holzverkleidung verkohlt wird, um den Wartungsaufwand zu minimieren, natürliches Vergrauen zu verhindern und die Fassade ohne Chemikalien vor Insekten oder Schimmel zu schützen.
Der Wunsch des Bauherrn nach tageslichtdurchfluteten Räumen resultierte unter anderem in einer Terrasse zwischen dem Gebäude und der Brandwand des einen Nachbargebäudes, die gleichzeitig den vorderen mit dem hinteren Garten verbindet. Um die Fassaden des Gebäudes optisch und baulich miteinander zu verbinden, wurde eine Holzbalkenkonstruktion geschaffen, die die Balkone bildet und gleichzeitig für Verschattung sorgt. Die Abstände zwischen den Holzlamellen wurden durch eine Tageslichtanalyse optimiert.
Im Erdgeschoss befindet sich ein großzügiger, offener Wohn-Ess-Küchenbereich, der einen Blick über die gesamte Umgebung, vom Garten bis hin zum Panoramablick auf das tiefergelegene Umland, ermöglicht. Darüber hinaus gibt es ein Badezimmer und einen multifunktionalen Raum, der für Heimbüro und Heimkino geeignet ist. Die Gebäudetechnik ist geschickt unter der Treppe integriert und nimmt den Raum ein, der kein Tageslicht benötigt. Um das Treppenhaus mit Tageslicht zu versorgen und so einen angenehmen Raum geschaffen wurde ein Lichttunnel in das Dach integriert. Im Obergeschoss befinden sich 4 gleich große Schlafzimmer und 2 Badezimmer sowie ein Einbauschrank mit integrierter Waschmaschine. Die Gestaltung ist anpassungsfähig und bietet die Möglichkeit, später Galerien im oberen Teil des Pultdachs einzubauen, wenn die Kinder mehr Platz benötigen.
Bei der Inneneinrichtung standen helle und natürliche Materialien im Vordergrund – die meisten CLT-Oberflächen blieben sichtbar, nur der Wohnbereich hat teilweise weiße Wände, um das Licht tiefer in den Raum zu reflektieren und so den Raum noch heller zu machen. Mithilfe von ClimateStudio wurden Tageslichtanalysen durchgeführt, die Informationen zur optimalen Größe und Positionierung der Fenster lieferten.
Um den ökologischen Fußabdruck des Gebäudes zu verringern und den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft zu folgen, wurde das Standardbetonfundament durch ein erhöhtes Holzgitterfundament ersetzt. Dieses ist auf Punktbetonblöcken platziert, um eine isolierende Pufferzone zwischen dem Erdreich und der Holzstruktur zu schaffen und das Eindringen von Feuchtigkeit in die Struktur zu verhindern. Darüber hinaus besteht die gesamte Tragstruktur aus Brettsperrholz (CLT), einschließlich der Decken und des Daches.
Das Dach ist mit Aluminiumblechen verkleidet und mit einer PV-Anlage bestückt, welche 4600 kWh/a (32,81 kWh/m2a) produziert. Somit liefert sie mehr Strom als für den Eigenbedarf benötigt, was das Projekt im Hinblick auf den Nutzungs-Energieverbrauch zu einem Plusenergiegebäude macht und in einem negativen CO2-Fussabdruck des operativen Gebäudes resultiert (-0,82 kg CO2e/a). Im Vergleich zu einem Standard-„BB“-Gebäude spart das Emilia-Projekt 114,6 kg CO2e/a ein, was den A++ Gebäudestandard gemäß den ungarischen Energievorschriften übertrifft. Batteriespeicher und Ladestationen für Elektroautos komplettieren die PV-Anlage.
Das Energiekonzept beinhaltet außerdem eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, die mit der vor Ort produzierten Sonnenenergie versorgt wird. Es wurden dynamische thermische Modellierungsanalysen durchgeführt, um die Notwendigkeit eines aktiven Kühl- oder Lüftungssystems zu ermitteln. Eine optimierte Gebäudehülle, thermische Massenverteilung und ein natürliches Belüftungssystem in Kombination mit dem intelligenten Einsatz von Außenjalousien sorgen dafür, dass das Haus auch ohne Klimaanlage an heißen Sommertagen kühl bleibt, während gleichzeitig der Heizbedarf im Winter minimiert wird.